Dokumentation

Stadtgespräch. Metropolitane Perspektiven #18

Dienstag, 17. November 2015, 19 Uhr
Smart Cities und das Ende der Renaissance der Städte
mit Florian Rötzer (Autor und Journalist Telepolis, München)

Anders als von den digitalen UrbanistInnen Anfange der 1990er-Jahre prophezeit, boomen Städte weltweit. Sie sind weiterhin die Wirtschafts- und Wissensmotoren der Gesellschaften, aber mit dem Einzug der kreativen Klasse verändern sich die Zentren der Städte und finden neue Gentrifizierungswellen statt. Gleichzeitig krempeln digitale Techniken, allen voran das Internet, weiter mit großer Geschwindigkeit das Leben und Arbeiten in den Städten tiefgreifend um. Alles wird vernetzt, smart, voneinander abhängig und zum Teil der Clouds: von den Menschen selbst mit ihren Devices, Wearables, Fahrzeugen, Lofts und Häusern über die Betriebe, Industrien und autonomen Systeme bis hin zu den entstehenden Smart Cities und ihrer gesamten architektonischen Infrastruktur. Alles wird zum Teil eines umfassenden digitalen Systems, das gewaltige Datenmengen generiert und verarbeitet und sich mit Human-in-the-Loop zunehmend selbst steuert. Florian Rötzer stellt Auszüge aus seinem neuen Buch Smart Cities im Cyberwar vor und zeigt dabei, wie sich der Charakter der europäischen Stadt derzeit radikal verändert.

Florian Rötzer hat nach dem Studium der Philosophie als freier Autor und Publizist mit dem Schwerpunkt Medientheorie und -ästhetik in München und als Organisator zahlreicher internationaler Symposien gearbeitet. Seit 1996 ist er Chefredakteur des Online-Magazins Telepolis und Herausgeber der Telepolis-Buchreihe, auch als eBook. Von ihm erschienen sind u. a. Die Telepolis. Urbanität im digitalen Zeitalter (1995), Vom Wildwerden der Städte (2006) und aktuell Smart Cities im Cyberwar (2015).